Die grosse Wiese

Hailey oeffnete die Augen.Koerperteile von Menschen und Knochen lagen um sie verstreut.Eine grosse Blutlache war auf dem Boden.Langsam stand die hellbraunhaarige Gestaltwandlerin auf und blickte verwirrt rein."Wa-was ist passiert?",hauchte sie stotternd.Natuerlich!Gestern...war Neumond...und dann kamen diese Typen...und....,fiehl ihr ein.Hailey schloss die Augen und sammelte ihre DNA auf und machte das Blut von ihr runter.Dann lief sie weg.

--> Innenstadt

Lyra war so schnell sie konnte weggelaufen. Die ganzen Menschen waren seltsam, außerdem war sie verwirrt, über so viele Magier. Angewiedert starrte sie auf ihr zerfetztes Kleid. Ich muss mir ein neues besorgen.. Sie schnaubte und starrte in den Himmel. "So kann ich nicht hier bleiben.. Ich wäre eine zu leichte Beute.. Ich muss mich wohl verwandeln." Kurzerhand schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Ein Kribbeln stieg von ihrem Kopf langsam bis zu ihre Füße hinunter und sie stöhnte vor dem kurzen, aber intensiven Schmerz auf. Ihr Kopf verformte sich und ihre Arme und Beine wurden länger und dehnten sich. Die ganze Verwandlung hatte nur wenige Sekunden gedauert, dennoch spührte sie noch das Nachhallen der Schmerzen. Ihr Kleid lag nun vollkommen zerrissen auf den Boden und mit ihren Wolfsaugen inspizierte sie die Gegend. Lyra stellte sich auf die Hinterpfoten und schritt langsam vorran. Eine Art grüner Nebel stieg ihr in die Nase und sie erkannte, dass es der Geruch von Wald, Gras und Blumen war. Wenn sie in Werwolfs gestalt war, erkannte Lyra die Gerüche nicht so wie Menschen, oder andere Wesen. Sie und andere Werwölfe ihrer Familie erkannten die verschiedensten Gerüche an Farben. Es war komisch zu erklären, und wahrscheinlich hätte es ihr sowieso niemand geglaubt. Ein knurren stieg ihr in der Kehle hoch und sie reckte den Kopf gen Himmel. Ein furchteinflößendes Geheul schallte überdie ganze Lichtung hinweg. Das Mädchen, nun in ihrer wahren Gestalt, wusste, dass es nicht klug war nun ihr Leid und Trauer hinauszujaulen, doch sie konnte nicht anders. Sie vermisste ihre Spielgefährten und ihr Rudel. Ein Winseln mischte sich mit ins Geheul. Als schließlich der wilde Ruf verklungen war, stapfte sie, noch immer auf zwei Beinen, etwas weiter weg und rollte sich dann auf den Boden zusammen. Dort wollte sie zu Kräften kommen. Später aber werde ich mir irgendwoher Kleidung besorgen.. oder stehen müssen...

Ryan strich am Fluss entlang, als er die Gestaltwandlerin roch. Dann sah er sie. Sie war in Gestalt eines riesigen Wolfes und schien in Gedanken verloren. Ryan wusste aus erfahrung, dass Wandler, die die Wolfsgestalt bevorzugten, Vampiren oder Vampirwesen gegenüber nicht freundlich gesinnt waren, doch er schlich trotzdem näher.

Lyra war gerade kurz davor wegzutreten und in ein Land voller Fantasie einzutauchen, als ihr ein dunkler Hauch durch die Nase zog. Dieser Geruch lies ein Knurren in ihrer Kehle aufsteigen, denn diesen Geruch kannte sie nur zu gut - Vampir. Auch wenn er nicht ganz so intensiv war,wie sonst Vampire rochen. Mit einem Ruck öffnete sie die Augen und starrte in die Richtung, woher der Geruch stammt. Ihre Lefzen waren hochgezogen und man konnte deutlich die weißen, spitzen, langen Zähne erkennen. Langsam rappelte sie sich etwas auf, sodass sie auf allen vieren auf dem Bauch lag und legte warnend die Ohren zurück. In dieser Gestalt konnte sie leider nicht reden, also konnte sie auch nicht sagen, dass wer auch immer hier war sie in ruhe lassen sollte. Doch trotz allem war sie neugierig. Wartend, ob sich derjenige zeigen würde starrte sie einfach nur in die Richtung, wo sie ihn oder sie vermutete.

Ryan beobachtete die Gestaltwandlerin aufmerksam. Sie schien seinen Geruch bemerkt zu haben, denn sie hatte sich aufgerichtet und starrte in seine Richtung. Ryan wusste, dass er jetzt vorsichtig sein musste, aber seine Neugier siegte über seinen Verstand.
Ryan trat aus seiner Deckung und hob die Hände um zu zeigen, dass er der Gestaltswandlerin nichts Böses wollte.

Lyra's Annahme bestätigte sich, als der Vampir heraustrat. Es war ein Mann, doch wie alt er wirklich war konnte sie nicht einschätzen. Kurzerhand erhob sie sich und stellte sich auf zwei Beine. Ihr Kopf lag etwas schräg, denn sie wunderte sich, dass er sie nicht angriff. Langsam stapfte sie auf ihn zu, darauf bedacht, dass er sie jederzeit angreifen könnte. Als sie vor ihm stand schupperte sie an seinem Hals und an seinem Hemd, dann umrundete sie ihn und starrte ihm in die Augen. Vielleicht will er reden.. Sie stupste ihr kurz an, dann packte sie ihn mit einer Werwolfshand und zog ihn in die richtung, wo ihr zerfetztes Kleid lag. Sie wolle ihm damit klarmachen, dass sie nichts zu anziehen hatte, und sich deswegen auch nicht verwandeln würde. Ein Wind wehte über die Lichtung und zerzauste ihr Fell. Sie genoß den Wind und hob den Kopf. Ich muss wirklich verrückt sein einen Vampir so nah an mich ran zu lassen.. aber was bleibt mir den übrig?...

Ryan verstand, dass sie sich nicht verwandeln konnte.
"Ich bin überrascht, dass du mich nicht anfällst..."
Er sah die riesige Wölfin neugierig an, denn er wollte herausfinden, was sie zu dieser unnatürlichen
"Zuneigung" trieb.

Mit einem seufzer, der eher wie ein grollen klang starrte sie den Vampir an. So geht das nicht weiter.. Ich muss mir was zum anziehn suchen.. Lyra sah sich um und ihr Blick blieb an den resten ihres Kleides hängen. Langsam auf zwei Pfoten stehend ging sie auf die Fetzen zu und zog ein sehr großes Stück heraus. Dann verwandelte sie sich mit einem kurzen Schmerzensschrei zurück. Während der Verwandlung band sie sich blitzschnell den Fetzen um ihren Körper. Sie lies sich auf ie Knie fallen und hatte die Augen geschlossen, um sich wieder zu orientieren. Als ihre Sinnesorgane wieder alle richtig funktionierten stand sie auf und sah an sich hinunter. Der Fetzen verdeckte fast den ganzen Körper, nur ihre Beine und ihre Schulter, sowie ein Teil ihres Rückens waren nicht bedeckt. Langsam drehte sie den Kopf in die Richtung des Mannes und legte den Kopf schief. Ihre roten lockigen Haare fielen ihr über die Schulter. "Du bist nicht so wie die anderen Vampire.." Ein paar Minuten vergingen, als sie nichts weiter sagte. "Außerdem.. Verspühre ich bei dir nicht diesen Drang dich umzubringen oder meine Zähne in dich zu bohren, im Gegenteil sogar, es ist wirklich genau das Gegenteil davon." Verwundert über genau diese Empfindungen legte die 17 Jährige den Kopf schief.

Ryan sah das die verwandlung ihr Schmerzen bereitete, aber er ging nicht darauf ein.
"Tja...anscheinend ist das hier für uns beide verwirrend. Und ich bin tatsächlich nicht wie andere Vampire, mein Vater war ein Vampir, meine Mutter ein Mensch."
Er lächelte verbittert. "Ich heiße Ryan. Ryan Wolfe."

Interessiert hörte sie ihm zu und fing an sich etwas zu strecken und ihre Glieder zu dehnen. "Ryan Wolfe.. Ich bin Lyra und bevor du fragst, ich habe soetwas wie.. wie nennt ihr das? Familiennamen.. nicht." Als sie fertig gesprochen hatte, stellte ie sich ihm gegenüber und schüffelte an seiner Kleidung. "Du riechst nach Menschen.. lebst du unter ihnen?" Ihr war bewusst, dass sie jede Minute von ihm angegriffen werden könnt, doch ebenso wusste sie, dass sie sich verteidigen konnte. Ihre Rudelgefährten hatten ihr beigebracht, wie man Vampire zu töten hatte. Lyra sah zu ihm auf, wobei sie neugierig den Kopf schief hielt. Als sie ihm in die Augen sah, versuchte sie, aus seinem Blick schlau zu werden, was er gerade fühlte. Dies war aber nicht so leicht wie sie dachte.

Ryan nickte. "Ja ich lebe bei den Menschen. Ich lebe aber nicht VON ihnen...ich ernähre mich von Tierblut." Er verzog das Gesicht.
Lyra hieß sie also. Ryan musste zugeben, sie war sehr hübsch. Und für eine Werwölfin recht neugierig.
"Wo lebst du? Wovon lebst du?" Er sah sie ann. Sie hatte schöne Augen.

Seine Worte bestätigten ihre Vermutung, dass er nicht Menschen aß. Gerade wollte sie etwas dazu sagen, da sprach er sie über ihre Lebensweise an und mit einem mal traten ihr ungeweinte Tränen in die Augen. Sie versuchte sie wegzublinzeln. "Ich leben von Tierfleisch.. und der Rest.. Mein Rudel besteht nicht mehr. Ich habe kein Zuhause mehr." Unbeschreibliche Wut und Trauer spiegelte sich in ihren Augen wieder und sie sah vor ihrem inneren Auge wieder die Menschen, die in das Dorf ihres Rudels einmaschierten und die meisten im Schlaf erstickten oder umbrachten - gnadenlos. Ihr Kinn zitterte und sie war kurz davor in Tränen auszubrachen. Langsam schloss sie ihre Augen und atmete tief durch. Ihre Hände verschlossen sich zu Fäusten. "Menschen sind schuld daran.. Und das werde ich ihnen nie verzeihen, bis jeder der dazu beigetragen hat unser Rudel zu zerstören dafür seine gerechte Strafe erhalten hat." Ihre Wut versiegte langsam, als sie wieder in seine Augen sah und sie lies die Schultern sinken. Werwölfe waren von Natur aus Rachsüchtige Wesen, genau das begann Lyra gerade zu begreifen. Es erschrack sie, dass sie soetas auch nur ansatzweise sagen konnte, doch gleichzeitig verspührte sie den animalischen Drang ihre Rudelgefährten zu rächen.

Drew lief lässig am Fluss lang. Er hatte sich mit seiner Mutter gestritten und sie hatte ihn rausgeschmissen, doch dass machte sie öfters. Er ging eine ganze Weile an dem fließenden Wasser entlang bis er einen Wolf sah. Normalerweise gab es hier keine Wölfe also musste es sich um einen Werwolf oder so handeln, und genau deshalb hatte er keine Angst. Er bekam sowieso nicht so schnell Angst, also schlich er sich näher ran, und machte sich kurzerhand unsichtbar. Als Drew näher war, erkannte er den Mann bei dem Wolf. Er redete anscheint mit ihm das bestätigte, dass der Wolf kein wirklicher Wolf war.

Noch immer war Lyras Aufmerksam auf den Mann gerichtet, da drängte ihr ein anderer Duft in die Nase. Kurz runzelte sie die Stirn, drehte sich aber nicht zu dem Geruch um. Es roch wie vorhin, so wie dieser Mann und der Junge gerochen hate - nach Magier. Mitlerweile fragte sie sich, wie komisch das alles war. In all ihren Jahren, die sie im Rudel verbracht hatte, hatte sie noch nie an einem Tag so viele Wesen auf einmal gesehen. Sie wollte diesen jemand anknurren und demjenigen zeigen, dass es unerhört war sich an einen Werwolf anzuschleichen, da diese sowieso auch in unaufmerksamen Zeiten jedes Wesen rochen. Dennoch rührte sie sich nicht. Sie hatte weiterhin den Blick dem Mann zugewandt, passte aber mit ihren anderen Sinnen auf, was dieser Jemand machen würde.

Drew lief weiter auf die beiden zu merkte dann aber dass er unerwünscht war und entfernte sich wieder. Er wollte nicht stören, blieb aber dennoch in der Nähe, um später noch einmal auf den Gestaltenwandler zu treffen.

Der Geruch wurde schwächer und Lyra drehte nun doch den Kopf in die Richtung. "Hast du das auch gerochen? Schon langsam kommts mir wirklich vor, als würde es hier von Wesen nur so wimmeln.." Das letztere murmete sie vor sich hin und starrte mit intensiven neugierigen Blick demjenigen hinterher, der entweder sehr mutig oder töricht war, sich an einen Werwolf anzuschleichen. Der Geruch war dennoch nicht weg, woraus sie schloß, dass derjenige doch noch Interesse an, entweder ihr oder dem Mann hatte.

Drew sah wie der Wolf den Kopf zu ihm wandte. Er hatte sie also doch bemerkt. Nun musste er sich zeigen. "Es tut mit leid wenn ich störe." Meinte der Junge und kam etwas näher. Er schloss seinen Unsichtbarkeitszauber, nun konnte man ihn erkennen, aber er blieb auf Sicherheitsabstand.

Ein Junge trat wirklich heraus und sah sichtlich ertapt aus. Ein Grinsen umspielte ihe Lippen und sie neigte den Kopf wieder leicht schräg, sodass ihre Haare wieder über ihre Schulter fielen. "Stören? Also in meiner Sicht störst du keineswegs." Plötzlich fiel ihr wieder ein, wie sperrlich bekleidet sie war und sie spührte regelrecht, wie ihre Wangen zu glühen anfingen. Verlegen streifte sie sich über den Fetzen und atmete tief durch. "Das ist mir definitiv zu viel männliche Präsenz.." Murmelte Lyra kaum hörbar zu sich selbst. Sie hoffte inständig, dass der Fetzen halten würde, bis sie sich neue Kleidung besorgen konnte und setzte wieder das neugierige Grinsen auf, welches von wahrer Natur war. Lyra war wirklich interessiert an dem Jungen, genauso wie ihre Interesse dem Mann gegalten hat. Vielleicht kam es davon, dass sie sehr erschöpft war und ihre Sinne nicht wirklich klar tickten, aber egal warum, sie wollte mehr von dem Jungen erfahren. Vampire und Magier waren nicht wie Werwölfe oder Gestaltenwandler, außerdem hatte sie nur mit letzterem Kontakt gehabt. Kurz spähte sie zu dem Halbvampir und dann wieder zu dem Magier.

"Ach nein?" Fragte Drew und kam wieder etwas näher. "Du.. siehst erschöpft aus." Fing er an und betrachtete den Mann neben ihr. Das Mädchen vor ihm war hübsch und er erkannte sofort die Macht die von ihr ausging. Genauso wie der Mann, doch Drew konnte ihn nicht einordnen was er war.

"Nein, wirklich nicht." Sie drehte sich ihm zu und lächete leicht. "Mein Tag war auch nicht gerade der schönste, den ich erlebt hatte." Mit einem seufzer lies sie sich auf der Wiese nieder und betrachtete die beiden. Hier sitze ich, von einem Vampir und einem Magier umzingelt und bin seelenruhig... Ich schüttelte den Kopf. "Eigentlich sollte man meinen, dass ich euch beide anknurren sollte und euch in Stücke reißen sollte.. Besonders dich." Sie wandte den Blick Ryan zu, dann schüttelte sie wieder den Kopf.

Drew lächelte und setzte sich im Schneidersitz vor ihr und betrachtete dann beide. Er wusste nicht warum sie den Typen umbringen wollte, aber das war ihm auch egal. "Wie heißt ihr eigentlich?"

Auch Ryan hatte den Magier gerochen. Langsam suchte er mit den Augen die Gegend ab und machte schließlich eine Gestalt in der Nähe aus.
Er schien nicht sehr alt, vielleicht Anfang 20.
"Weißt du...es ist merkwürdig. Ich habe noch niemanden wie dich gesehen, jedenfalls keinen Gestaltwandler, der mir gegenüber freundlich war...
woher kommt das? Deine Zutraulichkeit?"
Er blickte Lyra an.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie Ryans Worte vernahm. Sie sah ihm offenherzig an und schenkte ihm ein Lächeln. "Du erinnerst mich wahrscheinlich an einen Rudelgefährten von mir, den ich sehr mochte." Langsam stellte sie sich wieder auf und hielt dabei ihre zweckmäßge Kleidung fest, damit diese nicht noch mehr riss oder gar herrunterrutschte. Als sie stand strich sie sich die Haare hinters Ohr und lächelte etwas verlegen. "Kann aber auch sein, dass ich einfach nur viel zu verwirrt bin um klar zu denken." Was nicht wirklich stimmte, aber das musste ja niemand wissen.. Ihre Gedanken kreisten um Ryan und dem Magier, die beiden waren nett und sie hatte die beiden auch von anfang an gemocht. Könnte es bedeuten, dass die beiden mein neues Rudel ist?.. Aber sie sind ja nicht einmal Werwölfe..

Ryan schien es als würde Lyra über etwas nachzudenken.
"Du hast den Jungen auch gerochen oder?" Er sprach so leise, dass der Magier in der Nähe es nicht hören konnte.
"Kennst du ihn?" Ryan behielt den jungen Mann aus dem Augenwinkel im Blick um sicher zu gehen, dass er nicht näher kam.

Als ihr klar wurde, dass sie auf die Frage des Magiers noch garnicht geantwortet hatte, lächelte sie ihn entschuldigend an. "Tut mir leid, ich heiße Lyra und du?" Als Ryan sie fragte, ob sie ihn kenne, dachte sie kurz nach und musterte den Jungen gründlich. Sie schüttelte langsam den Kopf und sagte mit gedämpfter Stimme. "Ich denke nicht, dass wir uns schonmal begegnet sind, aber er hat etwas ansich, was mir vertraut vorkommt." Kurz schwieg sie und sah dann Ryan an. "Genauso wie bei dir. Ich kann nur nicht erklären was genau das für ein Gefühl ist."