Haus von Drew

Ryan schreckte zurück, als Lyra nach seinem Gesicht biss. Dann erstarrte er. Sie hatte ihn damals gerochen. Natürlich hatte sie das! Er trat nahe an sie heran und sah ihr in die Augen. "Warum versuchst du es nicht? Versuch den Vampir zu finden der dich rettete."
Er trat zurück und wartete. Dann sagte Drew, dass seine Mutter käme. Ryan sah verzweifelt von Lyra zur Tür und wieder zurück. Dann sprang er zum Fenster. Kurz hielt er inne. "Versuch ihn zu finden deinen Vampir. Ich werde wiederkommen." Dann ließ er sich fallen und rannte.

---> Ecke 40, Bar Alley

Lyra hörte die Mutter von Drew raufkommen, schon bevor er sie ankündigte. Als Ryan ihr riet, den Vampir zu finden schüttelte sie den Kopf, doch warum nicht? Sie könnte ihn dann über diesen Tag ausfragen. Dann sprang der Vampir aus dem Fenster und Lyra drehte sich zu Drew um. Sie stupste ihn zur Tür, sodass er die Tür ansehen musste und knurrte warnend. "Dreh dich ja nicht um!" Dann verwandelte sich Lyra zurück in das Mädchen mit roten langen Haaren, welches so unschuldig aussah, dass man ihr nicht einmal zutrauen könnte irgendjemanden weh zutun. Schnell griff sie nach einem Kleid und zog es sich über den Kopf. Nach ein paar sekunden war sie wieder angezogen und fuhr sich durch die Haare, um sie zu ordnen. Dann seufzte sie und ging zu Drew um ihn an die Schulter zu tippen. "Du kannst dich wieder umdrehen."

Drew schaute Ryan triumphierend hinterher, und schloss den Zauber der die Tür zu hielt. Er wartete bis Lyra sich umgezogen hatte und drehte sich wieder um. Er merkte, dass seine Mutter im Bad war und flüsterte dann: "Was willst du jetzt machen? Willst du den Vampir suchen?" Der Magier schaute das rothaarige Mädchen, dass so unschuldig wirkte, mit schräg gelegtem Kopf an, und lächelte dabei leicht.

Mit einem seufzen legte sie die arme um ihren Körper und sah Drew unsicher an. "Ich weiß nicht, ob ich ihn suchen sollte.. Irgendwie würde ich ja gerne, aber irgendwie habe ich auch Angst davor." Verwirrt strich Lyra ihr Kleid glatt und ging langsam wieder zum bett, um sich dort nieder zu lassen. "Ich habe mich gerade erst damit abgefunden, dass ich keinen meiner Freunde und Familie wiedersehen werde und dann taucht dieser Vampir auf und bringt alles durcheinander!" Lyra war den Tränen nahe. Dorian war wie ein großer Bruder oder ein Onkel gewesen. Ungewollt rann ihr eine Träne über die Wange und verstohlen wischte sie sie weg. In der Gegenwart von Drew war es ihr peinlich zu weinen. Er sollte sie nicht verletzbar sehen. Doch gleichzeitig wünschte sie sich, dass sie einfach nur weinen könnte und getröstet werden könnte. Lyra schluckte und versuchte sich wieder zusammen zu reißen.

Drew sah die Tränen, setzte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schulter. "Hey, du brauchst nicht weinen, ja? Alles wird gut." Meinte er tröstend. Er wusste nicht ob er ihr so nahe kommen durfte, wollte sie aber auch nicht einfach weinend hier zurücklassen. Also schwieg er und hielt die Luft an, gespannt darauf, was Lyras Reaktion war.

Zögernd lehnte sie sich an Drew und legte den Kopf an seine Schulter. Eine weitere Träne kullerte ihre Wange hinunter und sie biss sich auf die Lippe. "Ich weiß nicht, ob alles wieder gut werden kann.." Innerlich war sie gespalten. Sie wollte nicht wahrhaben, dass sie Dorian vielleicht wiedersehen könnte, ein Rudelmitglied. Doch am liebsten hätte sie sofort loslaufen können um ihn zu suchen. Verunsichert lehnte sie sich einfach an Drew und hoffte, dass die Sorgen mit der Zeit weggingen.

Drew wischte die Träne aus Lyras Gesicht. "Wird es ... bestimmt." Versprach der Magier ihr und sah sich unsicher um. Seine Mutter hatte das Bad verlassen und war nun unten, in ihrem Zimmer. Sie schlief. Das konnte Drew spüren. "Morgen suchen wir diesen Typen von grade. Er kann dir dann bestimmt weiterhelfen." Meinte er tröstend.

Unsicher sah Lyra auf und sah Drew in die Augen. Suchte nach ein bisschen halt, dann lies sie ihre Schultern fallen. "Okay.. Werden wir.. Aber ich habe Angst, dass ich ausrasten werde. Ich hasse es die Beherschung zu verlieren." Beschämd sah sie zur Seite und seufzte. Lyra hoffte nur, dass bis dahin nichts anderes passieren würde. Sie war so angespannt, dass jedes kleine Ärgerniss sie ausrasten lassen konnte. Dann sah sie Drew wieder an. "Wirst du.. Dann schlafen gehen? Oder bleibst du noch ein bisschen hier?"

Drew sah aus dem Fenster. "Was wäre dir denn lieber?" Fragte er grinsend und schaute Lyra wieder ins Gesicht.
"Und falls du ausrasten solltest.... ach mach dir nicht so große Sorgen dann passiert schon nichts!"
Meinte er verzweifelt und lächelte ein bisschen.

Langsam kroch sie weiter ins bett und legte sich unter die Decke und hob sie hoch, sodass Drew ebenfalls drunter kriechen konnte. "Es tut mir leid, falls ich dir angst eingejagt habe.. Aber ich hätte dich nicht angegriffen, niemals." Zögernd lächelte sie und klopfte neben sich. Nun wurde Lyra zunehmend müder aber sie wollte jetzt auf garkeinen Fall alleine bleiben.

Mit einem seufzenden Grinsen legte der junge Magier sich neben Lyra unter die Decke. "Das weiß ich doch." Meinte er und sah Lyra an.
"Und du hast mir keine Angst eingejagt. Ich habe schon schlimmeres gesehen. Meinen Großvater nackt zum Beispiel." Drew lachte und deckte das mit einem Husten.

Als Drew dieses Beispiel nannte musste Lyra einfach lachen und versuchte dieses als Husten zu tarnen, was ihr nicht so gut gelang wie Drew. Ein weiteres seufzen entrang sich ihrer Kehle und sie sah ihn an. "Wenn du mal lust hast.. Ich weiß nicht warum mir das gerade in den Sinn kommt, aber.. bist du schonmal auf einem Werwolf geritten? Ich denke nicht oder?" Ein breites Grinsen erstrahlte in ihrem Gesicht. In ihren Gedanken konnte sie sich selbst über eine Wiese laufend in ihrer Wolfsgestalt sehen und Drew auf ihrem Rücken mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck.

Drew schaute Lyra zuerst ungläubig an, dann lachte er herzhaft. "Nein bin ich noch nicht."
Brachte er heraus und versuchte dann wieder ernst zu werden. "Wieso fragst du?"

Sie schüttelte nur leicht den Kopf und lachte leise. "Ach mir schoß nur gerade so ein Gedanke durch den Kopf. Hast du mal lust auf einem Werwolf zu reiten?" Lyra sah ihn fragend an und wickelte eine Haarsträne um ihren Finger. Dann richtete sie sich etwas auf und drehte sich auf die Seite, sodass sie ihn anschaun konnte. "Wie ist das eigentlich mit dir? Du bist Magier.. Was genau kannst du eigentlich.. machen?" Neugierig sah sie ihn an.

"Also..." Begann er und überlegte, was er sagen wollte. "Ich kann einfach zaubern." Grinste er. "Alles. Aber meine besondersten Fähigkeiten sind, dass ich heilen kann, und in andere Köpfe hineinreden kann." Drew konzentrierte sich und sagte durch seine Gedanken zu Lyra: "Siehst du?"

Lyras Augen weiteten sich, als sie seine Stimmt in ihrem Kopf hörte. Dann sah sie ihm in die Augen. "Das ist.." Sie runzelte leichtdie Stirn und legte sich wieder nieder. "Also.. Du kannst wirklich zaubern, so richtig zaubern?" Nachdenklich spielte Lyra mit einer Haarsträne und kaute etwas an ihrer Unterlippe. "Das ist wirklich.. cool.."

"joa. Aber wenn man damit aufgewachsen ist, ist man dran gewöhnt." Meinte Drew lässig und wirbelte mit dem Finger, bis eine kleine Rauchwoke entstand. Aus der Rauchwolke wurde dann eine blutrote Rose, die der Magier Lyra ins Haar steckte, und sie grinsend betrachtete.

Bewundernd sah Lyra zu, wie Drew mit dem Finger Kreise in die Luft zeichnete, bis Rauch entstand und dieser sich plötzlich in eine wunderschöne Rose verwandelte. Als Drew sie ihr ins Haar steckte wurde sie leicht rot und sah schüchtern auf die Decke. "Danke.." Lyra wusste nicht wirklich wie sie darauf reagieren sollte. Snaft berührte sie die Rose und sah Drew an.

"Kein Problem." Grinste er und schaute dann auf die Uhr. "Willst du jetzt schlafen? Ich kann gehen wenn du willst." Müde streckte sich Drew und sah Lyra fragend an. "Ich kann aber auch hier schlafen." Schlug er vor und wartete auf ihre Antwort.

Kurz überlegte, was sie sagen sollte. Heute war ein anstrengender Tag gewesen und sie brauchte dringen Schlaf. Doch andererseits, wenn er weggehen würde, würde sie sich sicher einsam fühlen. Seuzend sah sie ihm wieder in die Augen und betrachtete ihn einen Moment. "Es wäre schön, wenn du bleiben könntest. Es ist sicher angenehm nach den ganzen Jahren allein jemanden in seiner Nähe zu haben." Vorsichtig lächelte sie und wickelte etwas nervös eine Haarsträne um ihren Finger.

Er schaute sie lächelnd an. "Klar. Ich will mich nur umziehen." Drew ging schnell in sein Zimmer, zog sein T-Shirt und seine Hose aus, verstaute alles in einen Wäschekorb und ging, nur in Boxershorts bekleidet, wieder zurück in Lyras Zimmer und blieb vor ihrem Bett stehen. "Ich hoffe das ist dir nicht unangenehm." Er zeigte auf seinen halb nackten Körper und grinste. "Ich kann mir auch mehr anziehen."

Lyra konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie musste an sich selbst hinunter sehen. Das kurze Kleid, das sie sich vorhin schnell übergezogen hatte, war nicht gerade fürs Schlafen bestimmt. Langsam neigte sie ihren Kopf zur Seite und betrachtete Drew. "Mir macht es nichts aus, ich hoffe nur, für dich wird es nicht unangenehm." In ihren Augen konnte man den Schalk erkennen. Dann war es wieder vorbei und sie stand auf und ging zum Schrank. "Ich muss mich auch noch angemessen umziehen.. Falls du nichts dagegen hast." Se zog mit einer Hand ein etwas zu langes Hemd raus, welches ihr nicht ganz zu den Knien reichte und legte es sich kurz über die Brust, um zu schaun, ob sie es anziehen konnte. Dann streckte sie die Hand aus und drehte mit dem Zeigefinger, wärend sie noch immer mit dem Rücken zu Drew stand, als Zeichen für ihn, dass er sich umdrehen sollte. Ohne nachzusehen, ob er auch ihrer Anweisung gefolgt war, zog sie den Reißverschluss am Rücken des Kleides runter und lies es zu Boden fallen. Schnell schlüpfte sie in das Hemd und sah an sich hinunter. Es war kürzer als sie erwartet hatte. Es ging ihr gerade mal bis zur Hälfte ihrer Oberschenkel. Sie drehte sich halb zur Seite, um zu sehen wie weit das Hemd hinunterging. Kurz runzelte die Stirn, dann zuckte sie mit den Schultern und zog die Ärmel etwas weiter hinunter.

Ryan wischte sich über das Gesicht. Diesmal war die Jagd anstrengender gewesen, denn er hatte sich für eine Art Wildhund entschieden.
Er stand im Dunkeln vor Drew's Haus und dachte, dass er es sich dieses Mal mit dem Zuhören einfacher machen würde. Er kletterte die Fassade hinauf setzte sich auf das Dach und verfolgte so einfach das Gespräch zwischen Lyra und Drew.

Es war mitlerweile schon ein Tag vergangen und Lyra saß aufrecht im Bett, Drew neben sich - schlafend. Leise stand sie auf und suchte nach einem Stift und einem Zettel.

"Hey Drew,
guten Morgen!
Ich hoffe, du hast gut geschlafen.
Ich gehe mir die Beine vertreten, also mach dir keine Sorgen.
Ich werd schaun, dass ich bald wieder zurück bin.

Lyra"

Leise legte sie den Zettel neben den Tisch am Bett und betrachtete Drew nochmal eingehend. Irgendwie sah er süß aus wenn er schläft. Ein Lächeln stahl sich über ihre Lippen, dann schnappte sie sich eine Strumpfhose, ein Kleid, Unterwäsche und Schuhe und ging ins Bad, um sich umzuziehn. Als sie fertig war, ging sie leise vor die Haustür und streckte sich ausgiebig. Am liebsten würde sie sich sofort in einen Wolf verwandeln und durch die Straße laufen, doch dies war nicht möglich. "Menschen sind zu leicht zu erschrecken.." Langsam ging sie weiter, auf der Suche nach einem Cafe.

--> Cafe an der Ecke

Ryan war auf dem Dach eingenickt, als er hörte wie sich unten die Tür öffnete und wieder schloss. Rasch blickte er nach unten und sah wie Lyra die Starße hinunterging. Er wartete bis sie um die Ecke war dann folgte er ihr.

---> Café an der Ecke