Park-Mitte

Ich lief durch den Park. Ich dachte nicht nach. Das konnte ich nicht. Und wollte ich nicht.
Ich beschloss den Park etwas mehr zu erkunden.


---> Am Rand des Parks

Ryan lächelte den Himmel an: "Danke. Du bist auch...nett." Er wusste nicht wie er sich ausdrücken sollte, da es ihren beiden Rassen normalerweise nicht gegeben war, sich ineinander...sich zu mögen.
Er drehte den Kopf zur Seite und sah Lyra an. Ihre roten Haare fielen ihr über die Schulter. Jetzt fiel Ryan ein passender Vergleich ein, obwohl er als halber Vampir nicht an so etwas wie den Himmel glaubte: Lyra sah aus wie ein Engel.
Er schaute wieder in den Himmel: "Wie wirst du, wenn wir Dorian gefunden haben weiterleben?"

Langsam schlug sie wieder ihre Augen auf und blinzelte einige Mal um sich an das Licht zu gewöhnen. "Ich weiß es nicht. Es ist schwierig zu sagen, was dann passieren wird. Es kann sein, dass wir uns einem anderen Rudel anschließen, oder wir bleiben einfach beieinander und beschützen uns gegenseitig. Was aber auch sein kann, ist die Tatsache, dass er mich nicht bei sich haben will. Ich bin.. hmm wie erkläre ich das? Als gemeinsames Rudel halten wir zusammen, aber das sind wir nicht mehr. Es gibt kein Rudel mehr, also ist er nicht mehr verpflichtet mich zu beschützen." Kurz flackerte Trauer auf, dann aber schickte sie den Gedanken weg. "Trotzdem, auch wenn es so kommen sollte, mir gefällt es hier, also werde ich mich hier wohl in der Gegend niederlassen."

Innerlich freute sich Ryan, dass sie nicht gehen würde. Er fuhr sich durch das Haar und sah wieder Lyra an.
"Magst du Drew?" Er musste das irgendwie wissen, er wollte sicher sein.

Etwas überrumpelt von der Frage sah sie verwirrt gen Himmel. "Natührlich mag ich Drew. Er ist nett und ich hab zuvor noch nie einen Magier getroffen." Stirnrunzelnd schielte sie etwas zu Ryan. "Du wärst doch sicher auch neugierig, wie ein anderes Wesen tickt, oder?" Seufzend setzt sie sich auf und streifte ihr Kleid glatt. "Ich habe einige Wesen entdeckt, und auch einige meiner Art, die aber irgendwie.. anders waren. Ich möchte so viel wie nur möglich lernen, dass ich vielleicht irgendwann dieses Wissen weitergeben kann, verstehst du?" Lyra war unsicher, ob er überhaupt richtig verstand, was sie meinte. Es war eine versteckte Frage darin, doch sie war sich sicher, dass er sie nicht herausghört hatte.

Drew kam im Park an und sah dann auch Lyra und einen anderen Mann. Als er näher kam, erkante der Magier den jungen Mann von gestern. Er konnte noch hören, wie er Lyra fragte wie er Drew fand. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und ging dann zu den beiden. "Da bist du ja!" Meinte er und schaute Lyra eindringlich an. "Ich hab mir Sorgen gemacht." Meinte er dann noch und zwinkerte.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, es amüsierte sie etwas, dass Drew gerade jetzt aufgetaucht war. Sie sah zu ihm hoch und nickte ihm zu. "Na du, auch schon munter?" Sie legte den Kopf leicht schief und musste kurz lachen. "Du müsstest doch wissen, dass man sich um mich keine Sorgem machen muss." Mit einer Handbewegung bedeutete sie Drew sich zu ihnen zu setzen. "Also ihr kennt euch ja, da braucht man nicht viel zu übermitteln. Ryan und ich haben uns heute getroffen und wir haben uns besprochen. Er war dabei, als mein Rudel ausgelöscht worden ist und er meinte, dass ne Chance bestehen könnte, dass Dorian noch lebt!" Das Glänzen in ihren Augen wurde stärker und die Erinnerungen an den Mann von damals überschwemmten sie. Er war wie ein Onkel für sie gwesen.

Drew lachte ebenfalls und nickte Ryan dann grüßend zu. Er setzte sich neben Lyra und schaute dann beide an. "Könntet ihr bei eurer Suche nicht einen Magier gebrauchen?" Fragte er etwas verschmitzt grinsend. Er wollte sich nicht irgendwo einmischen, dass vermittelte er Lyra auch mit einem kleinen Zwinkern, aber er wollte Lyra auch nicht alleine lassen. Auch wenn Ryan dabei war. Irendwie fühlte er so einen Beschützerinstinkt.

Ryan richtete sich sofort auf, als plötzlich Drew erschien. Innerlich zog sich sein Herz zusammen, als er sah wie Lyra den Jungen ansah. Dann hörte er den Vorschlag des Jungen. Zuerst wollte er ablehnen, doch dann sah er Lyra an und dachte es wäre ihr gegenüber nicht fair aufgrund seiner Gefühle zu entscheiden. Also zwang er sich zu einem Lächeln und sagte gepresst: "Ich denke, deine Hilfe könnte durchaus hilfreich sein." Er stand auf und wandte sich zu Lyra: "Ich denke ich sollte gehen. Und ich glaube, was du wissen wolltest, ist kompliziert. Ich hatte einen Sohn, aber er ist gestorben, weil ich nicht herausfand, was er benötigte." Er wandte sich um und lief langsam davon, sah sich aber mehrmals um, ob Lyra ihm folgen würde.

Als Ryan zustimmte, dass Drews Hilfe von Nutzen sein konnte war sie kurz glücklich darüber, doch gleich darauf hatte sie den Unterton bemerkt und sie musste ihn kurz mit einm zögernden Lächeln anschaun. "Zu dritt finden wir ihn sicher schneller." Gerade streckte sie sich etwa unwohl in ihrer Haut, da stand der Halbvampir auf und sagte etwas, was ihr später nicht mehr aus den Kopf gehen sollte. Er hatte die versteckte Frage doch entdeckt. "Ich.. Das wusste ich nicht.. Bleib doch bei.." Doch Ryan war schon weg. Intuitiv stand die jüngere Werwölfin auf und blickte dann zögernd zu Drew. Fast flehend um Verständnis ging sie langsam Rückwerts. "Ich kann ihn nicht so gehen lassen Drew. Warte hier ja? Ich komm gleich.. Oder geh ins Cafe ich komm dann nach, versprochen!" Immer schneller werdend drehte sie sich um und rannte Ryan hinterher. Als sie ihn eingeholt hatte, blieb sie hinter ihm stehen und hielt ihn am Shirt fest. "Warum gehst du denn immer.. Du haust immer ab, wenn ich grad eine Beziehung zu dir aufbauen möchte." Tränen standen in ihren Augen, vor ein paar Stunden hatte sie ich wieder an etwas erinnert. "Auch als ich damals wieder zurückgekommen bin warst du wieder weg."

Drew schaute Ryan irritiert hinterher. Und auch Lyra schaute er nervös an. Aber er wollte nicht aufdringlich wirken deshalb nickte er. Doch er blieb vorsichtshalber in der Nähe, aber die Gespräche zwischen ihnen wollte er nicht hören. Er wollte sich nirgendwo einmischen. Und auch wollte er nicht anhänglich wirken. Deshalb lehnte er sich an einen Baum und sah sich den Park an, was er sonst nie tat, und wartete auf Lyra. Dem Magier war unwohl bei dem Gedanken dass sie jetzt mit Ryan alleine war. Er wusste nicht wieso, aber trotzdem war es so. Er seufste laut.

Ryan blieb mit dem Rücken zu Lyra stehen. "Ich...du..." Er fand keine passenden Worte.
Ganz langsam drehte er sich zu ihr um. "Ich bin...kein Typ, der....sich in die Gefühle anderer Leute einmischt. Du magst Drew und streite es nicht ab, ich sehe doch wie du ihn ansiehst." Er sah ihr in die Augen, ganz kurz nur. Er streckte die Hand aus und berührte vorsichtig ihre Wange.
"Ich komme wieder. Ich verspreche es", sagte Ryan mit rauer Stimme.
Er zog seine Hand zurück und sah zu Drew hinüber der sich sichtlich unwohl fühlte. "Er ist ohnehin besser für dich, als..." Doch er brach ab und sah sie einfach an, wie sie da stand, die Tränen in den Augen.
"Wieso bist du zurückgekommen?", flüsterte er heiser.

Ihr Herz schlug ein kleines bisschen unregelmäßiger, als er sich umdrehte, doch sobald er begann zu sprechen und sie anzusehen, wurde ihr Herz schwer. "Ich mag Drew, das stimmt. Ich mag ihn sehr. Ich will dich nicht anlügen, ich hab mir sogar vorgestellt, wies sein könnte bei ihm zu bleiben. Aber dich mag ich auch.. auch genauso.. so auf eine verwirrende Weise."
Lyra war selbst nich im Klaren. Sie wusste selbst nicht, was los war, wie sollte sie es dann Ryan erklären?
Aber er würde wiederkommen, das hat er versprochen. Obwohl ihr es lieber wäre, wenn er erst garnicht weggehen würde.
"Als..?" Sie wollte es einfach wissen.
Doch er fragte sie nach ihrem Handeln, also sagte sie ihm genau das, was los war.
"Ich kann dich nicht einfach gehen lassen, weil du mir etwas bedeutest. Du hast mit meiner Vergangenheit zutun und in meiner Gegenwart und ich würde gerne.. es wäre hald schön, wenn du auch in meiner Zukunft einen Platz hast." Die Jugendliche fühlte sich viel zu schüchtern, als sie es sonst gewesen wäre. Ihre Stimme war etwas erstickt, da sie immer noch versuchte ihre Tränen aufzuhalten, was ihr teilweise auch gelang.

Ryan neigte den Kopf zur Seite. Sie hatte ihn nach seinem abgebrochenen Satz gefragt.
"Er ist besser als...als ich." Er sah an ihr vorbei, um ihr nicht in die Augen sehen zu müssen.
Dann holte er tief Luft. "Es ist wohl besser wenn ich jetzt gehe." Langsam wandte er sich erneut um, doch dann hielt ihn etwas zurück. Über die Schulter sagte er: "Du...du musst dich entscheiden...lass dir Zeit...aber du musst dich entscheiden." Er hoffte sie würde das verstehen.
Dann nahm er Geschwindigkeit auf und raste Richtung Innenstadt.

---> Innenstadt, Ecke 71th Street

Drew seufzte als Ryan mit rasender Geschwindigkeit verschwand und schaute Lyra etwas verwirrt an, und wartete darauf dass sie zu ihm kam und ihm die Geschichte selber erzählen würde. Er empfand was für sie, aber das merkte er nicht jetzt. Das hatte er auch schon weitaus früher bemerkt. Der junge Magier lächelte etwas und trat dann langsam auf Lyra zu. "Ist alles okay?" Fragte er vorsichtig und sah in die Richtung, in die Ryan gerannt war.

Als Ryan ging blickte sie ihm hinterher. Ohne es überhaupt zu bemerken, rannen ihr Tränen über die Wangen. Ihr Atem ging unregelmäßig und sie fing an zu zittern. Langsam legte sie ihre Hände an ihre Oberamre und sah weiterhin blicklos gerade aus. Sie hörte Drew näherkommen ud ihn fragen, wie es ihr ging. Doch antworten konnte sie nicht. Was sollte sie denn auch sagen?
Am liebsten würde sie einfach weglaufen, doch sie konnte nicht.
Ryan wollte eine Entscheidung, was sie verstehen konnte, aber er drängte sie dazu etwas zutun, was sie nicht wollte. Sie wollte sich nicht entscheiden, wen sie mehr mochte. Die Werwölfin mochte beide so sehr. Beide hatten einen Platz in ihrem Herzen erlangt und Lyra wollte nicht einen wieder ausschließen.
Taub für Gefühle stand sie einfach nur da und dachte an nichts, einfach an nichts.

Der junge Magier sah die Tränen der Werwölfin, die ihre Wange hinunterrannen. Drew wusste nicht was zu tuen war, also legte er einfach einen Arm um sie und flüsterte ihr ins Ohr. "Hey. Alles wird wieder gut. Komm, wir gehen ein bisschen durch den Park." Ich drückte sie sanft in die Richtung des Sees, der in Mitten des Parkes lag.

Kurz erstarrte das Mädchen, doch dann lehnte sie sich an ihn. Es tat gut sich von ihm trösten und führen zu lassen. Schweigend lies sie sich mit ihn mitziehn und ging dicht neben ihn her. Vor ihr tauchte der See des Parks auf. Es glitzerte richtig schön und Lyra blickte begeistert vom Lichtspiel auf den See. Dann bekam sie eine Idee. "Möchtest du auf einen Werwolf reiten?" Sie sah Drew an. "Mir hat es immer richtig spaß gemacht auf dem Rücken meines Vaters zu sitzen und den Wald vorbeiflitzen zu sehen."

Drew sah sie an und lachte dann. "Wenn du mich denn tragen kannst." Sagte er und grinste. Natürlich würde er gerne mal auf einem Werwolf reiten. Wer nicht? Und wenn es sie glücklich macht ...

Sie musste etwas lächeln, dann bedeutete sie ihm hier zu warten und rannte zwischen die Bäume. Dort legte sie ihre Kleider ab und verwandelte sich in seinen rotbrauenen Wolf. Langsam schritt sie auf allen vieren zu ihm hin. Sie war selbst auf allen vieren genauso groß wie Drew. Lyra berührte mit ihrer Schnauze seine Brust und legte sich neben ihn hin, sodass er sich auf sie setzen konnte. Ihre braunen Augen verfolgten Drew und seine Bewegungen. Im Hinterkopf hoffte die Werwölfin, dass keiner im CentralPark vorbeikommen würde, doch im grunde war es ihr egal, sie ar in ihrer wahren Gestalt und das machte sie glücklich.

Drew schaute sich verunsichert um und fuhr sich durch das dunkle Haar. "Ich weis nicht ob das so ne gute Idee ist wenn du dich hier verwandelst..." Schmunzelte er war aber dennoch sehr beeindruckt von ihr. Er hätte sich Lyra niemals so groß und anmutig vorgestellt. Nach kurzem Überlegen kletterte auf ihren Rücken. "Aber nicht so schnell." Flehte er scherzend.

Lyra schnaubte nur dementsprechend und als er dann schließlich aufstieg, stupste sie ihn noch einmal mit der Schnauze an. Langsam erhob sie sich, das Gleichgewicht suchend. Es war das erste Mal, dass jemand auf ihr saß und an das Gewicht musste sie sich erst gewöhnen. Dann machte sie ein paar Schritte, als Probe. Lyra wurde bei jedem Schritt sicherer und fing an im Kreis zu traben. Dabei schüttelte sie ihren Kopf und jaulte kurz auf. Es bereitete ihr große Freude Drew zu zeigen, zu was sie fähig war. Dann wurde sie kurz leichter und sprach mit ihrer Wolfstimme zu Drew, sodass er sich vorbereiten konnte. "Ich würde mich nun festhalten, ich werde jetzt genau das tun, worum du mich gebeten hast nicht zutun.." In ihren Augen blizte kurz Schalk auf, doch Drew konnte dies sowieso nicht sehen. Lyra ging in Sprungposition und machte einen gewaltigen Satz nach vorne. Als sie aufkam legte sie gleich einen Zahn zu und raste über den Platz.

Drew erschrak etwas, als Lyra sich erhobm doch langsam gewoehnte er sich an Lyras Wolfsgestalt. Als sie zu traben begann, hob er etwas seinen Kopf um den Wind zu spueren. Als sie sprach und sagte, er solle sich festhalten, wurde seine Angst noch grosser. Doch er hielt sich vorsichtig in dem Fell des Wolfes fest und schloss die Augen. "Oh man!" Sagte er als es ploetzlich schneller wurde. Aber nach und nach gefiel es ihm. Es bereitete grossen Spass. Langsam oeffneter er die Augen wieder und konnte gar nicht glauben wie schnell sie waren. "Hoer lieber auf bevor jemand uns noch sieht!"

Lyra legte die Ohren zurück um ihn besser zu verstehen, wurde aber nicht langsamer. Sie machte eine Kurve und rannte wieder zurück, wo sie sich verwandelt hatte. Erst als sie fast wieder dort waren, wurde sie langsamer und hob dann den Kopf, um sich umzusehen. Sie konnte weit und reit keine Menschen sehen noch riechen. Also machte sie auch keine Anstalt sich schnell zu verstecken. Als sie wieder beim Ausgangspunkt waren schüttelte sie leicht ihren Pelz und legte sich dann wieder auf den Bauch, um Drew absteigen zu lassen. Ihren Kopf hatte sie mit erhobenen Ohren zwischen die Pfoten gelegt.

<--- Das Einkauszentrum

Duncan und Jaimy schritten durch den Park. Vor ihnen lief Ted aufgeregt vorann und musste jeden Grashalm untersuchen. Jaimy hatte sich bei ihrem Sohn eingehackt.
"Es war eine gute Idee hierher zukommen. Es ist schön hier.",sagte Jaimy.
"Mum sag nicht, dass du noch nie hier warst." Seine Mutter zuckte mit den Schultern. Duncan grinste. Sie gingen weiter.